
Ausstellungen
Eines der großen Anliegen unseres Stifters Arthur Langerman ist es, dass Teile seiner Sammlung regelmäßig und an wechselnden Orten ausgestellt werden, um in kritischer und reflektierter Form über die Geschichte und die Gefahren des Antisemitismus aufzuklären. Die Bilder sollen die Dimensionen der Judenfeindschaft aufzeigen, als Warnung dienen und für visuelle Propagandamethoden sensibilisieren. Gleichzeitig gilt es zu vermeiden, dass antisemitische Stereotype aufgrund mangelhafter Kontextualisierung oder einer aufwertenden Musealisierungspraxis reproduziert werden. ALAVA sieht sich hier auch der Entwicklung und Verbreitung neuer museologischer Präsentationsformen verpflichtet, die gerade für den Umgang mit Stereotypen-befördernden Bildern nötiger denn je sind.
Materialien aus den ALAVA-Beständen können für Ausstellungszwecke entliehen werden. Interessierte Museen, Gedenkstätten, Bildungsträger und andere Institutionen sind eingeladen, sich mit Ideen und Konzeptvorschlägen für etwaige Ausstellungsprojekte an uns zu wenden. ALAVA fungiert als Anlauf- und Verwaltungsstelle, die Anfragen koordiniert und den Leihverkehr organisiert, darüber hinaus aber auch Unterstützung bei der Erarbeitung von Ausstellungskonzepten anbietet. ALAVA wird schließlich auch eigene Ausstellungen konzipieren.
Ich möchte, dass meine Sammlung gesehen wird! Ich möchte, dass die Menschen diese Bilder sehen und verstehen, was passiert ist und wieder passieren kann!

Laufende und geplante Ausstellungen
Neue Ausstellungen hier in Kürze!
Vergangene Ausstellungen
#Fake Images ist eine reduzierte Version der gleichnamigen Ausstellung, die im vergangenen Jahr von der Kazerne Dossin in Mechelen präsentiert wurde. Sie basiert auf einer Auswahl einzigartiger Dokumente, Drucke und Objekte aus Arthur Langermans Sammlung und zeigt die besorgniserregende Entwicklung antisemitischen Denkens in Europa. Die Besucher werden erfahren, wie ‚der Jude‘ über die Jahrhunderte hinweg als Feind und Übeltäter dargestellt wurde und dabei ergründen, welche Wirkung Propaganda und Bildsprache auf uns haben. Welche Techniken werden benutzt, um die Einstellungen der Menschen zu beeinflussen? Und warum sind wir dafür so anfällig? Wichtiger noch: Wie können wir effektiv auf Propaganda, ‚fake news‘ und stereotype Bilder reagieren?
Medienbeiträge über die Ausstellung
Newsletter Combating Antisemitism and Fostering Jewish Life: The exhibition #FakeImages displayed at the European Commission premises (2. Dezember 2022)
Diese Ausstellung wurde von Mitarbeitern der an der Technischen Universität Berlin (TU Berlin) ansässigen Arthur Langerman Foundation erarbeitet. Sie zeigt Auszüge aus der Sammlung von Arthur Langerman, einem während des Zweiten Weltkriegs in Antwerpen geborenen jüdischen Belgier, der mehr als 8.100 antisemitische Objekte – darunter zahlreiche Plakate, Skulpturen, Zeichnungen und Postkarten – zusammengetragen hat. Die für die Ausstellung in Luxemburg ausgewählten Bilder bieten der Öffentlichkeit einen Eindruck von der Wirkmächtigkeit visueller Propaganda. Die Ausstellung präsentiert Bilder vom „Juden“ vom Mittelalter bis heute. MemoShoah Luxembourg ließ zusätzlich von der Historikerin Renée Wagener zwei Tafeln mit antisemitischen Texten und Bildern aus dem 19. bis 21. Jahrhundert, die sie bei ihren Recherchen in Luxemburg gefunden hat, anfertigen.
Mehr Informationen unter: https://www.neimenster.lu/en/events/plume-de-fiel/
Knokke wurde für jene, die in den Abgrund der Hölle geblickt hatten, zum ersten Reiseziel nach dem Krieg – ein Rückzugsort, der Raum für schmerzhafte Erinnerungen bot. Das war das Verdienst des Patissiers Motke Weinberger, der im Widerstand aktiv gewesen war und unzählige Menschenleben gerettet hatte. Nach dem Zweiten Weltkrieg machte er das Grand Hôtel in Knokke zu einem Ort der Begegnung von Juden aus Antwerpen.
Die Ausstellung gibt einen Einblick in das Leben von Motke Weinberger und in die Geschichte eines der legendären Hotels in Knokke-Heist. Zudem zeigt sie einige einzigartige Karikaturen aus der Sammlung von Arthur Langerman.
Die Ausstellung kann vom 5. Mai bis 18. Juni in der Scharpoord library, Maxim Willemspad 1, 8300 Knokke-Heist in Belgien besucht werden. Der Eintritt ist frei.
Vom 15. Oktober 2021 bis zum 3. Juni 2022 zeigt das Jüdische Museum Belgiens sein neues Bildungsprojekt „Karikaturen von Juden im Lauf der Geschichte. Skizze einer ungewöhnlichen Sammlung“.
Die außergewöhnliche Sammlung des im Zweiten Weltkrieg in Antwerpen geborenen Belgiers Arthur Langerman gewährt einen Einblick in den kollektiven Wahn des visuellen Antisemitismus – ein Phänomen, das auf verschiedenen Kontinenten und seit Jahrhunderten präsent ist. Vom vorchristlichen und religiösen Antijudaismus bis hin zum sozialen und politischen Antisemitismus liefert dieses didaktische Projekt einen neuen und eindrucksvollen Blick auf die stereotypisierte Darstellung von Juden vom Mittelalter bis in die Gegenwart.
Gemälde, Stiche, Holzfiguren, Fotografien, Archivalien, Plakate, Postkarten sowie ungewöhnliche Alltagsgegenstände wie Bierkrüge, Spardosen, emaillierte Schilder, Aschenbecher und Streichholzschachteln werden als Faksimiles gezeigt. Obwohl Abbildungen aus aller Welt präsentiert werden, haben sich die Kuratoren entschieden, einen besonderen Fokus auf „belgische“ Illustrationen zu legen: von der angeblichen Hostienschändung in Brüssel im Jahr 1370 bis zu den Textilvignetten, die im Umfeld des Aalster Karnevals auftauchten.
Objekte und Archivalien aus den Sammlungen des Jüdischen Museums Belgiens flankieren die Ausstellungstafeln. Zudem liefert ein Film über den Sammler Arthur Langerman einen Einblick in seine Biografie, seinen außergewöhnlichen Lebensweg und sein Verständnis von Erinnerung, die er als Verpflichtung begreift.
Der Pädagogische Dienst des Jüdischen Museums Belgiens, der von der Abteilung Demokratie oder Barbarei der Fédération Wallonie-Bruxelles anerkannt wird, präsentiert dieses Projekt. In Führungen möchte der Pädagogische Dienst den Umgang mit stereotypen Bildern in Vergangenheit und Gegenwart hinterfragen. In Verbindung mit der Ausstellung werden unsere Workshops „Let’s meet a Jew“, insbesondere der Schwerpunkt „Mythen und Stereotypen“, angeboten. Außerdem besteht die Möglichkeit, ein Treffen mit einem Zeitzeugen der Shoah zu organisieren.
Mehr Informationen unter: https://www.mjb-jmb.org/regards-sur-limagerie-caricaturale-des-juifs-dans-lhistoire-esquisse-dune-collection-insolite/
#Fake Images: Unmask the Dangers of Stereotypes möchte zeigen, welche Wirkung Propaganda und Bildsprache auf uns haben. Welche Techniken werden benutzt, um die Einstellungen der Menschen zu beeinflussen? Und warum sind wir dafür so anfällig? Wichtiger noch: Wie können wir effektiv auf Propaganda, ‚fake news‘ und stereotype Bilder reagieren? Die Kazerne Dossin möchte diesen Fragen aufgrund ihrer eigenen Geschichte anhand einer kritischen Auseinandersetzung mit dem Phänomen des Antisemitismus nachgehen, denn wir wissen aus Forschung und Medien, dass antisemitische Anschauungen und Verschwörungstheorien weiterhin regen Zuspruch erfahren.
Auf Grundlage der Ausstellung Dessins assassins ou la corrosion antisémite en Europe (Mordende Bilder oder der antisemitische Zerfall in Europa), die kürzlich vom Mémorial de Caen organisiert wurde, präsentiert die Kazerne Dossin eine Auswahl einzigartiger Dokumente, Drucke und Objekte aus Arthur Langermans Sammlung und zeigt damit die besorgniserregende Entwicklung antisemitischen Denkens in Europa. Die Besucher*innen werden erfahren, wie ‚der Jude‘ über die Jahrhunderte hinweg als Feind und Übeltäter dargestellt wurde, und sich dabei die unausweichliche Frage stellen: Wie ist es möglich, dass die Menschen so lange derart offensichtlichen Mythen und Verschwörungstheorien Glauben geschenkt haben?
Mehr Informationen unter: https://fakeimages.be/?lang=en
Medienbeiträge über die Ausstellung
Antwerpenherdenkt.be: „Nazi-spotprenten moesten de Joden ontmenselijken“ (19. März 2021)
De Tijd: ‚Zoveel talent verspild aan haat in plaats van liefde‘ (27. Januar 2021)
Klara: Podcast Pompidou – Interview mit Arthur Langerman, Tomas Baum und Veerle Vanden Daelen (8. Februar 2021)
LʼEcho: #Fake Images, la nouvelle expo à la Caserne Dossin, désamorce les stéréotypes (8. Februar 2021)
RTV: Nieuwe tentoonstelling over fake news opent in Kazerne Dossin (26. Januar 2021)
Die Ausstellung Plume de fiel, Images de haine. Esquisse d’une collection insolite (Von Giftfedern und Hassbildern. Auszüge aus einer ungewöhnlichen Sammlung) wird auf Wunsch des Centre Communautaire Laïc Juif (Brüssel) anlässlich der Feierlichkeiten zur Ehrung des Sammlers Arthur Langerman vorbereitet, der wegen seines unermüdlichen Einsatzes für das Wachhalten der Erinnerung an die Verfolgung der Juden und die Vermittlung dieses Wissens an die junge Generation zum „Mensch de l’année 2020“ („Mensch des Jahres 2020“) gewählt wurde.
Die verschiedenen aus der Sammlung ausgewählten Bilder geben einen Einblick in den kollektiven Wahn des jahrhundertealten und globalen Phänomens des visuellen Antisemitismus. Obwohl die Gestalter den Schwerpunkt auf „belgische“ Illustrationen gelegt haben, präsentieren sie den Besucher*innen auch Bilder anderer Provenienz, um grundlegende Elemente und verschiedene Formen des Antisemitismus aufzuzeigen.
Ein dem Sammler gewidmetes Video zeigt Ausschnitte aus seiner Lebensgeschichte und liefert einen Eindruck von einer ungewöhnlichen Reise sowie den Motiven, die ihn beim Erwerb der Objekte leiteten.
Mehr Informationen unter: cclj.be/agenda/exposition-plume-fiel-images-haine-esquisse-collection-insolite
Medienbeiträge über die Ausstellung
RTBF: L’image antisémite à travers le temps, à voir au CCLJ à Bruxelles (7. Oktober 2020)
The Times of Israel: Arthur Langerman et sa collection d’objets antisémites, au CCLJ de Bruxelles (15. Oktober 2020)
Die Ausstellung MONOCULTURE – A Recent History geht von dem Prinzip aus, dass jedes Verständnis von ‚Multikultur‘ eine Beschäftigung mit ‚Monokultur‘ voraussetzen sollte. Monokultur kann dabei als homogener Ausdruck der Kultur einer einzelnen sozialen oder ethnischen Gruppe definiert werden. Das Ausstellungsprojekt möchte sich dem Konzept Monokultur unvoreingenommen nähern. Es strebt dabei kein Gegenbild, sondern vielmehr eine Analyse von Monokultur an und wird sich dem Konzept nicht nur aus historischen, sozialen, kulturellen und ideologischen, sondern auch aus philosophischen, linguistischen und landwirtschaftlichen Perspektiven nähern. MONOCULTURE offeriert eine versuchsweise Kartierung, die eine vergleichende Analyse verschiedener Formen von Monokultur sowie ihrer Spiegelungen in Kunst und Propaganda zulässt; möglicherweise lassen sich daraus Rückschlüsse ziehen, die für die Gesellschaft und Kultur im Allgemeinen von Bedeutung sind.
Mehr Informationen unter: https://www.muhka.be/programme/detail/1439-monoculture-a-recent-history
Ausstellungskataloge

Kazerne Dossin (Hrsg.), #FakeImages. Unmask the Dangers of Stereotypes, Berlin 2022.

Angelika Königseder/Carl-Eric Linsler/Philippe Pierret (Hrsg.), Arthur Langerman – Mensch de l’année 2020. Dokumentation der Preisverleihung und Katalog zur Begleitausstellung „Von Giftfedern und Hassbildern. Auszüge aus einer ungewöhnlichen Sammlung“ (13. September 2020 – 20. Juni 2021, Centre Communautaire Laïc Juif, Brüssel) [in deutscher, englischer und französischer Sprache], Berlin 2022.

Mémorial de Caen (Hrsg.), Dessins assassins ou la corrosion antisémite en Europe, 1886–1945. Collection d’Arthur Langerman [Katalog anlässlich der Ausstellung „1886–1945, Dessins assassins ou la corrosion antisémite en Europe. Collection privée Arthur Langerman“, Mémorial de Caen, 20. März 2017 bis 22. April 2018], Paris 2018.
Bitte setzen Sie sich bei Fragen mit unserem Ausstellungskurator Dr. Philippe Pierret in Verbindung oder benutzen Sie das nachfolgende Kontaktformular. Sie erreichen ihn telefonisch unter: +49 30 314 701 29 oder per E-Mail: alava@asf.tu-berlin.de.