
Unsere Geschichte
Die Geschichte der Arthur Langerman Foundation ist untrennbar mit der Biografie ihres Stifters und seiner außergewöhnlichen Sammlung visueller antisemitischer Artefakte verbunden. Arthur Langerman sammelte die meiste Zeit seines Lebens judenfeindliche Bilder unterschiedlichster Art und hat auf diese Weise ein eindrucksvolles Archiv für die Geschichte des visuellen Antisemitismus zusammengetragen. Nachdem er jahrelang in erster Linie für private Zwecke gesammelt hatte, reifte im Laufe der 2010er-Jahre angesichts der Zunahme antisemitischer Äußerungen, Einstellungen und Vorfälle in ihm der Entschluss, seine Sammlung in eine Stiftung zu überführen. Mit ihrer Hilfe möchte er über die Gefahren des Antisemitismus aufklären und seinem Wiedererstarken entgegenwirken.

V. l. n. r.: ZfA-Direktorin Stefanie Schüler-Springorum, TU-Präsident Christian Thomsen und der Stifter Arthur Langerman, März 2019

Aufgrund eines über die Jahre gewachsenen Vertrauensverhältnisses mit dem Zentrum für Antisemitismusforschung (ZfA) der Technischen Universität Berlin erklärte Arthur Langerman im Oktober 2017 öffentlich, seine Sammlung dorthin geben zu wollen. Als Voraussetzung sollte das Zentrum für Antisemitismusforschung einen geeigneten Unterbringungsort sowie die organisatorischen und personellen Strukturen schaffen, die für die Erforschung und pädagogische Nutzbarmachung seiner Sammlung erforderlich sind
Die TU Berlin unterstützte das Zentrum für Antisemitismusforschung in den folgenden Monaten mit Erfolg in seinem Bemühen, politische Entscheidungsträger für die Sache zu gewinnen: Das Land Berlin sicherte zu, Stellen für den Aufbau eines Archivs zu finanzieren sowie die professionelle Aufbewahrung der Sammlung und deren Nutzung für Forschung, für Ausstellungen und für pädagogische Arbeit zu ermöglichen.
Im Rahmen eines Festakts im Lichthof der Technischen Universität Berlin verkündeten Arthur Langerman, Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller, TU-Präsident Christian Thomsen sowie die ZfA-Direktorin Stefanie Schüler-Springorum und ihr Stellvertreter Uffa Jensen am 20. März 2019 die Gründung der „Arthur Langerman Archive for the Study of Visual Antisemitism Foundation“ (Arthur Langerman Foundation). Die Stiftung ist gemeinnützig und nicht rechtsfähig, sie steht in treuhänderischer Verwaltung der Technischen Universität Berlin und ihr Stiftungsvermögen besteht aus der Sammlung Arthur Langerman.
Als sich Arthur Langerman für Berlin als neue Heimat für seine Sammlung entschied, knüpfte er daran konkrete Hoffnungen:

Berlin war für mich die logische Wahl. Die Sammlung kehrt damit zurück zum Ursprung des Übels. Gleichzeitig ist Deutschland für mich das einzige Land in Europa, das sich seiner Geschichte gestellt und seine Lehren daraus gezogen hat. Ich verbinde eine große Hoffnung damit: Deutschland und Berlin müssen Pioniere sein im Kampf gegen den Antisemitismus und für die Demokratie!

Unser Stiftungszweck
Zentraler Stiftungszweck der Arthur Langerman Foundation ist es, die Sammlung Langerman bestmöglich zu erhalten, zu erforschen und praktisch nutzbar zu machen. Die Sammlung Langerman ist ein unleugbares Zeugnis der langen Geschichte der Judenfeindschaft. Sie ist ein wesentliches Stück europäischen, insbesondere deutschen Kulturerbes und bildhafter Ausdruck unserer historischen Verantwortung. Gleichzeitig birgt sie sowohl für die Forschung als auch für die Erinnerungsarbeit sowie für die zivilgesellschaftliche Förderung und Verteidigung der Demokratie immenses Potenzial.
Wir möchten anhand der Materialien aus der Sammlung Langerman die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit visuellem Antisemitismus vorantreiben, gegenwärtige wie zukünftige Generationen für die Erscheinungsformen antisemitischer Stereotype sowie ihre besonderen Gefahren sensibilisieren und einen Beitrag zur Bekämpfung des Antisemitismus leisten. Zu diesem Zweck wird am Zentrum für Antisemitismusforschung der Technischen Universität Berlin das „Arthur Langerman Archiv für die Erforschung des visuellen Antisemitismus“ (ALAVA) eingerichtet. Das Archiv soll die Sammlung Langerman in den kommenden Jahren für die internationale Forschung und Bildungsarbeit zugänglich machen sowie eigene Forschungsprojekte und weltweite Ausstellungen zur Geschichte des visuellen Antisemitismus konzipieren. Zudem wird ALAVA eine kontinuierliche Sammlungstätigkeit auf dem Gebiet des visuellen Antisemitismus entfalten, deren Ziel es ist, visuelle Antisemitika aus Vergangenheit und Gegenwart zu dokumentieren und für die Forschung und Bildungsarbeit zur Verfügung zu stellen.